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Eine Mitmachgeschichte des P-Seminars Vorlesen

Von denen, die sich aufmachten, das Lesen zu fördern

 

Vorlesen und Lesen, was hat das in unserer digitalen Welt zu suchen, mag sich der ein oder andere von uns fragen. Ja, Begriffe wie Zeitverschwendung und verlorene Liebesmüh mögen sich sogar in unseren Gedanken formieren. Doch uns, fest entschlossen, dagegen vorzugehen, hat das nicht aufhalten können. Furchtlos begaben wir uns auf den steinigen Weg, den uns eine gewisse Pandemie bereitete, um den Weltvorlesetag im November zu würdigen.

Unser P-Seminar „Vorlesen als Beitrag der Leseförderung“ der Q12, ins Leben gerufen von Frau Gratzer, ersann eine Form des digitalen Vorlesens, die es nicht nötig machte, in den Klassenzimmern vor Ort zu sein. In stundenlanger Arbeit verfassten die Mitglieder selbst ein Drehbuch für eine „Mitmachgeschichte“ zum heurigen Thema: „Eine Reise durch Europa“. An Drehorten rund um die Schule nahmen wir unsere

  1. – 7. Klässler mit an alle möglichen „europäischen“ Schauplätze, je nachdem, wofür die „Reisenden“ sich am Ende einer Episode jeweils entschieden. Die Reaktion auf unsere Idee war großartig und wir hörten von Schülerseite nur einen Kritikpunkt: Die Mitmachgeschichte hätte länger sein sollen!

Kaum war dieses Projekt in trockenen Tüchern, da begann auch schon der Countdown für die „staade Zeit“, die im Schülerleben oftmals genau das Gegenteil davon ist. Als der Smog der rauchenden Köpfe, die darüber zerbrochen wurden, wie für unsere Jüngsten dieses Jahr in der Adventszeit das Vergnügen des Lesens und Vorlesens in so kurzer Zeit noch gestaltet werden könnte, sich zu dichtem Nebel entwickelte, eilte das von Frau Holler-Müller initiierte Q11 P-Seminar „Leseförderung“  zu Hilfe und übernahm die 6. Klassen.

Mit viel Elan wurde die wunderbare Idee umgesetzt, Adventskalender aus liebevoll im Kunstunterricht angefertigten Klopapierrollen zu gestalten und diese wöchentlich mit Teilen einer Weihnachtsgeschichte zu befüllen. So kamen unsere Schülerinnen und Schüler jeden Tag in den Genuss, ein Türchen zu öffnen und eine Geschichte vorzulesen, die sich am nächsten Tag fortsetzte. Sogar übers Wochenende und während des Distanzlernens konnten Türchen auf Teams geöffnet werden! Auch hier kam uns zu Ohren, dass sich einige 6. Klassen sogar längere Vorleseteile gewünscht hätten!

Den 5. Klassen wurde von verschiedenen Lehrkräften von Montag bis Mittwoch jede Woche eine weihnachtliche Geschichte in Fortsetzungsmanier vorgelesen und am Donnerstag verteilten wir selbst erstellte Rätsel dazu, die wir am Freitag wieder einsammelten.

Durch die frühe Schließung der Schulen kamen beide unsere Seminare nochmal gehörig ins Schwitzen, die letzten Tage mussten kurzfristig umgeplant und die vorgesehenen Abschlussaktionen auf das neue Jahr verschoben werden.

Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen Lehrkräften, die uns tatkräftig unterstützt haben, uns ihre Zeit geschenkt und Stimme geliehen haben und wiederholt für andere eingesprungen sind sowie bei Frau Gratzer und Frau Holler-Müller, die in der Stunde der Not unsere rettenden Engel waren.

 

Maja Berz (Q12) und Jessica Gratzer (Q11)