Jim is back!
„Hello, my name is Jim!“, so begrüßte unser alter Bekannter Jim Wingate am 18.11.2022 wieder unsere Unterstufenschüler und wie immer schüttelt er jeder einzelnen Person dabei die Hand und schaut ihr tief in die Augen. Das macht er so lange, bis auch die schüchternste unter ihnen ihm ihren Namen genannt hat. Erst dann betritt man das Zimmer, in dem bereits Musik aus einem alten Kassettenrekorder dudelt. Wenn alle gespannt Platz genommen haben, beginnt der Meister des Geschichten-Erzählens sofort mit seiner Kunst.
Dazu braucht er Mitwirkende, die er sich ruck-zuck aus dem Publikum rekrutiert. Mit wenigen Mitteln wie Schals werden Schülerinnen zu Mamas, 6.Klässler zu Bodyguards und Königen, Lehrkräfte zu Omas und Opas und Schüler, die sich gar nicht kennen, zu Ehepaaren umfunktioniert, was oft bereits vor dem eigentlichen Erzählen der Geschichte für große Lacher sorgt.
Wie ein Puppenspieler setzt Jim seine „Schauspieler“ dann in Szene, führt sie im Raum herum und bewegt ihre Arme oder lässt sie kurze Sätze sprechen. „Mak mit!“ tönt es dazwischen immer wieder aus Jims Mund und alle sprechen vergnügt im Chor, was er vorgibt. Seine eigene ausgeprägte Mimik und Gestik erlauben es dem jungen Publikum, den in englischer Sprache vorgetragenen Geschichten mit Leichtigkeit zu folgen. Die ganze Zeit über blickt man in glänzende Kinderaugen und auch die eine oder andere Lehrkraft im Hintergrund hat ein breites Grinsen im Gesicht. Eine Geschichte jagt die nächste und in Windeseile ist die besondere Schulstunde zu Ende.
Lachend und tuschelnd kehren unsere Schüler schließlich ins Klassenzimmer zurück und sind sich wahrscheinlich der eigentlichen Leistung von Jim gar nicht bewusst. Seine Geschichten sind nämlich nirgends aufgeschrieben, sondern mündlich überliefert. Das schottische Urgestein, das mit seiner Frau in Wales lebt, muss sie sich also alle merken. Hut ab, Jim! Wir hoffen, du besuchst und begeisterst uns bald wieder!
Text: C. Gratzer, Fotos: B. Adam