Beil und Wildnis, gehasst und doch geliebt

 

Das Buch „Allein in der Wildnis“ [Carlsen-Verlag, 2003, ISBN 978-3-551-35224-8] von Gary Paulsen ist ein Abenteuerroman, der bereits 1987 unter dem Titel „The Hatchet“ (Das Beil) in New York veröffentlicht wurde und sich an Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ (1719) orientiert. Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen.

 

★★★★ 3 von 5 Sternen

 

Zunächst lernte ich einiges über die Wildnis mitten in den kanadischen Wäldern und über das Überleben kennen, denn Erfindungen wie z.B. Pfeil und Bogen bauen oder Feuer machen wurden recht genau erklärt. Am besten ist jedoch, dass der Abenteuerroman von der ersten bis zur letzten Seite spannend war. Mehrfach war die Geschichte auch gruselig und aufregend, wie beispielsweise die Passage, als der von Fischen abgenagte Pilot beschrieben wird. Schließlich endete die Geschichte in einem kurzen, aber schönen Happy End.

Teilweise störte mich jedoch, dass zu viele Zufälle passierten. So gab es beispielsweise einen mächtigen Hurrikan und viele angreifende Tiere. Das wirkte oft unglaubwürdig in meinen Augen. Letztlich war auch der Satzbau an einigen Stellen recht komplex beziehungsweise lang (z.B. Seite 145, Z. 2 ff.). Hier fiel mir das Verstehen schwerer, man sollte also ein geübter Leser ab etwa 11 Jahren sein. Dazu kommt, dass das Buch sehr abrupt endet und dadurch viele Fragen beim Leser auftauchen.

Brian sehnt sich zurück in die Wildnis

Das „Geheimnis“, das in der Robinsonade wiederholt auftaucht, ist eines der Leitmotive. Es spielt in Brians Leben eine große Rolle und löst bei ihm immer wieder Enttäuschungen oder sogar Depressionen aus und er weiß, dass das „Geheimnis“ auch in Zukunft von Bedeutung sein wird. Neugierig geworden?

Also lies das Buch „Allein in der Wildnis“, denn es nimmt dich auf ein spannendes Abenteuer mit, das nicht so unrealistisch ist, als dass es langweilig werden könnte! Außerdem gibt es eine Fortsetzung, denn Brian hält es zurück zu Hause nicht lange ohne Wildnis aus [vgl. Bild].

 

Rezension und Bild von Vevi K.