Mein Traum für die Zukunft
Quirin Festner gewinnt Eckenrother Nachwuchspreis
Schüler des Gabelsberger-Gymnasiums Mainburg kommt mit seinem Text „Schlimme Träume“ in internationalem Literaturwettbewerb unter die besten Zehn aller Teilnehmer
„Am Anfang hab ich das Thema eigentlich gar nicht so richtig verstanden und fand es ziemlich schwer, etwas aufs Papier zu bringen“, antwortet Quirin heute auf die Frage seiner ehemaligen Deutschlehrkraft Katharina Otto, wie so ein Gewinner-Aufsatz eigentlich zu Stande kommt. An dieser Stelle zeigt sich wieder einmal: Auch wenn die Aufgabe zunächst schwierig erscheint, nicht sofort aufzugeben zahlt sich aus! Und Quirin hat nicht aufgegeben, als er im Mai, zur Zeit der Schulschließung, im Fernunterricht den Arbeitsauftrag seiner Deutschlehrerin erhielt, eine Erzählung zum Thema „Mein Traum für die Zukunft“ zu verfassen. Dieses Thema überschrieb nämlich nicht nur den von der ehemaligen Klasse 7c anzufertigenden Übungsaufsatz, sondern auch den diesjährigen Schreibwettbewerb der Eckenroth Stiftung in Kooperation mit PEN PAPER PEACE e.V., der Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis vierzehn Jahren auf Haiiti und in Deutschland dazu aufforderte, sich schriftlich auf maximal zwei Seiten mit eben dieser Thematik zu befassen. „Erinnere dich an eine Begebenheit in deinem Leben, die zu diesem Themenbereich passt“, hieß es in den Anweisungen. „In Zeiten des Lockdowns habe ich oft die schlimmen Bilder und Nachrichten aus Italien verfolgt und auch selbstständig darüber recherchiert, sodass ich schließlich das Corona-Thema aufgriff“, berichtet Quirin, dessen Mutter ziemlich erstaunt war, als sie seinen fertigen Aufsatz in den Händen hielt. „Meine Mama hat mich damals gefragt, ob tatsächlich ich diesen Text geschrieben habe“, lacht Quirin heute. Das zu gewinnende Preispaket in Form eines Stift- und Papier-Präsents der Eckenroth Stiftung sowie eines Stipendiums für das Eckenroth Förderprogramm war für Kinder und Jugendliche ausgelobt, die sich Gedanken über das Leben machen und durch den Schreibprozess Klarheit darüber gewinnen wollen. Als seine ehemalige Deutschlehrerin kann Frau Otto diese Zuschreibungen für Quirin nur bejahen. „Ich lernte ihn als einen sehr reflektierten Schüler kennen, der vieles hinterfragt und sehr empathisch agiert. Umso mehr hat es mich gefreut, als er einer Einsendung seines Aufsatzes zustimmte.“ Die Begeisterung für diesen Aufsatz, den der Titel „Schlimme Träume“ überschreibt, teilte neben Frau Otto und Quirins Mutter auch die Jury der Eckenroth Stiftung und beglückwünschte Quirin im August in Briefform zu seinem Nachwuchspreis. „Es war ein cooles Gefühl“, erzählt Quirin, der nach der Schule allerdings lieber etwas in Richtung Schauspiel oder aber Wirtschaft und Recht machen würde. Ein „cooles Gefühl“ oder vielmehr ziemlichen Stolz empfand auch Katharina Otto, als er ihr von seiner Platzierung berichtete. „Ich habe mich riesig für ihn gefreut. Man hat beim Lesen des Textes gemerkt, wie viele intensive Gedanken und Emotionen in seiner Erzählung stecken. Die Wertschätzung in Form dieser hervorragenden Platzierung hat er mehr als verdient.“ Die offizielle Preisverleihung fand bereits statt; in diesem Jahr entsprechend der Hygienevorschriften leider nur in Form einer Videokonferenz. Doch auch Alexander Wildgans, der Schulleiter des Gabelsberger-Gymnasiums, ließ es sich nicht nehmen, Quirin Festner zu seiner großartigen Leistung persönlich zu beglückwünschen und überreichte ihm einen Buchpreis für sein Engagement.
Katharina Otto