Politik und Gesellschaft
„Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind“.
(Winston Churchill, britischer Premierminister 1874 – 1965)

Diese Winston Churchill zugeschriebenen Worte thematisieren trefflich das Dilemma, vor dem moderne Gesellschaften heute, aber auch in absehbarer Zukunft stehen.
Dass eine fundierte politische Bildung für eine allgemeine Hochschulreife unverzichtbar ist, kann angesichts der vielen sozialen und politischen Herausforderungen in unserem Land und weltweit kaum bestritten werden.
Entsprechend weist der LehrplanPLUS des neunjährigen Gymnasiums dem Fach „Politik und Gesellschaft“ – ehemals Sozialkunde – eine leitende Rolle bei der Vermittlung des fächerübergreifenden Zieles Politische Bildung zu. Dies schlägt sich mitunter auch in einer Aufwertung hinsichtlich der Zahl der Unterrichtsstunden nieder.
„Politik und Gesellschaft“ wird in Bayern ab der 10. Jahrgangsstufe unterrichtet und bleibt dann bis zur 12. Jahrgangsstufe für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. In der Jahrgangsstufe 13 wird es als Wahlpflichtbelegung mit zwei Wochenstunden angeboten. Natürlich kann auch „Politik und Gesellschaft“ in der Oberstufe des neunjährigen Gymnasiums als Leistungsfach gewählt werden.
Neben der klassischen Vermittlung von Kompetenzen bezüglich der politischen Ordnung in der Bundesrepublik weist der LehrplanPLUS viele Inhaltsbereiche zur Wertevermittlung und auch Demokratieerziehung aus, welche sicherlich auch der Lebenswelt von Jugendlichen Rechnung tragen. So gilt es beispielsweise angesichts von Social Media, Verschwörungstheorien und Deep Fakes die politische Willensbildung im digitalen Zeitalter kritisch zu reflektieren. Die Sensibilisierung für Menschen- und Bürgerrechte, d.h. für die eigenen Rechte, aber auch Pflichten gegenüber anderen, wird nicht zuletzt dadurch ersichtlich, dass unsere Schülerinnen und Schüler in der Regel im Anfangsunterricht Politik und Gesellschaft zum ersten Mal ihre eigene Grundgesetzausgabe ausgehändigt bekommen.
Natürlich bietet sich „Politik und Gesellschaft“ hervorragend für Projekte und außerschulischen Unterricht an. Die Fachschaft „PuG“ organisiert daher in der Jahrgangsstufe 11 jährlich eine Studienfahrt nach Berlin, bei der die politischen Institutionen der Bundeshauptstadt besucht werden. Darüber hinaus werden regelmäßig Vorträge externer Partner des GGM organisiert, z.B. eine Gesprächsrunde mit dem Jugendoffizier der Bundeswehr zu Sicherheits- und Verteidigungspolitik für die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase. Planspiele und Wahlsimulationen, etwa die regelmäßige Teilnahme am Projekt „Juniorwahl“ bieten Gelegenheit handlungsorientiert politische Partizipation zu erleben. Der Stellenwert des Faches für die Gesellschaftswissenschaften am GGM ist nicht zuletzt an der hohen Zahl an P- und W-Seminaren zu ersehen, die von „Politik und Gesellschaft“ angeboten werden.
Ob es nun Winston Churchill war, der die eingangs zitierten Worte über den Wert unserer Regierungsform geäußert hat, oder jemand anderes: Das Ziel unseres Unterrichts ist es, dass die uns anvertrauten Jugendlichen die Vorzüge, aber auch die Herausforderungen und Probleme verstehen lernen, vor denen unsere Demokratie steht.