Ethik

 

„Was kann ich wissen?

Was soll ich tun?

Was darf ich hoffen?

Was ist der Mensch?“

(Kant)

 

Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem Weg in die Arbeit und sehen ein jüngeres Kind in einem Teich, das zu ertrinken droht. Völlig klar – Sie würden sofort ins Wasser springen und es retten – selbst wenn Ihr Anzug oder Kleid danach völlig hinüber wäre und sie den wichtigen Termin in Ihrer Arbeit versäumen würden.

Stellen Sie sich weiter vor, dass es danach es an ihrer Haustür klingelt und ein Vertreter der UNESCO vor Ihrer Haustür steht und Sie um 30€ Spende für notleidende und sterbende Kinder in der von Bürgerkrieg und Dürren bedrohten Sahelzone bittet.

Na, warum zögern Sie beim zweiten Fall – denn: geben Sie es zu: Sie haben gezögert! Liegt es wirklich nur daran, dass die einen nah und die anderen entfernt sind?

Handeln wir wirklich nur dann moralisch, wenn sich uns das Objekt unserer Moral quasi räumlich aufdrängt?

Das stimmt auch nicht so ganz, denn stellen Sie sich weiter vor, Sie ruft ein Freund aus Australien an und fragt Sie, ob Sie ihm ganz schnell und dringend 1000 € überweisen würden, weil er die Behandlung seines Sohnes bezahlen muss. Klar – sagen Sie – die Kohle überweise ich doch sofort.

Das Gedankenexperiment stammt vom australischen Philosophen Peter Singer, der damit grundsätzliche Fragen danach aufwirft, wie unsere Moral funktioniert, was sie ist und wie wir sie manchmal austricksen wollen.

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Im Fach Ethik werden wir – natürlich – nicht jede Stunde solche grundsätzlichen Fragen erörtern, aber am Ende einer „Ethikkarriere“ am GGM, die wir in allen Jahrgängen von 5 bis 12/13 anbieten können, werden die SchülerInnen eine Vorstellung davon besitzen und solche und ähnliche Fragen beantworten können. Dabei steht der Ethikunterricht allen SchülerInnen – sowohl den konfessionell gebundenen als auch ungebundenen – jederzeit offen. Auch ein Wechsel ist möglich.

In der Unterstufe werden dabei noch Grundlagen gelegt und auf das Erlernen elementarer sozialer Kompetenzen wertgelegt, etwa den Umgang mit anderen, Wahrnehmung eigener Freiheiten und deren Grenzen, Familie, Bedeutung und Gefahren von Spielen.

In der Mittelstufe lernen die Jugendlichen, was es bedeutet, erwachsen zu werden und mit ihrer Zwischenrolle von „Nichtmehrkindsein“ und „Nochnichterwachsensein“ zurechtzukommen. Sie werden in die Weltreligionen von Islam, Christentum und Judentum und deren Wert- und Menschenbilder eingeführt und lernen mit verlockenden Grenzerfahrungen des Menschlichen (Sucht, Tod, Sekten) umzugehen.

In der Oberstufe werden dann Lösungsansätze für gesellschaftliche Fragen der Ethik diskutiert (Gerechtigkeit, Strafe) und in die Philosophiegeschichte des Abendlandes eingeführt. Die jungen Erwachsenen sollen jetzt in der Lage sein, zu allen drängenden Fragen der Gegenwart eine fundierte Meinung zu entwickeln (Freiheit und Sicherheit, Krieg, soziale Gerechtigkeit).

Wer Spaß am kritischen Selbstdenken hat, den Respekt vor Andersdenken pflegt, kleine Lerngruppen schätzt und unsere EthiklhererInnen Frau Kleber, Frau Knott, Herrn Fiesel, Herrn Kohlmann und Herrn Melchior kennen lernen möchte, der ist bei uns gut aufgehoben und sollte sich für den Ethikunterricht anmelden.

 

 

Fachschaft Ethik

StR Melchior M.A.

 

 

Die Fachschaft Ethik dankt auch an dieser Stelle Herrn StD Rolf Lefeber für seine langjährige Tätigkeit in der Fachschaft auch zuletzt als Fachschaftsleiter und wünscht ihm alles Gute in seinem sicherlich weiter aktiven Ruhestand.